Was die CDU will (3): Mitte wächst und entwickelt sich weiter – Geschichte und Zukunft sind kein Widerspruch

Neues schaffen, das Alte würdigen

Unser Bezirk steht vor großen Herausforderungen. Die CDU will sich ihnen stellen. Sie will ein starkes Mitte, ein starkes Berlin. Das Wahlprogramm gibt Auskunft über die konkreten Ziele.

Foto: lt_paris / flickr.com / CC BY-NC-ND 2.0Foto: lt_paris / flickr.com / CC BY-NC-ND 2.0

Das Hansaviertel ist ein beeindruckendes Beispiel der internationalen Nachkriegsmoderne. Namhafte Architekten aus aller Welt schufen hier zur internationalen Bauausstellung 1957 ein ebenso vielfältiges wie einzigartiges Ensemble. Aus diesem Grund haben wir uns erfolgreich für ein Workshop-Verfahren für die Bebauung des Areals Bachstr./Altonaer Str. (ehemaliges evangelisches Konsistorium) eingesetzt. In enger Abstimmung mit Eigentümer, Investor, Anwohnern und Bürgerverein haben wir eine einvernehmliche Lösung für eine moderate, sich einfügende Wohnbebauung mit gefördertem Wohnanteil an dieser bedeutsamen Stelle erreicht.

Die Karl-Marx-Allee ist das Ostberliner Gegenstück zur internationalen Bauausstellung IBA 57/Hansaviertel. Während das Hansaviertel schon unter besonderem Schutz stand, wurde durch die Weiterentwicklung der Satzung „2. Bauabschnitt Karl-Marx-Allee“ das Quartier nicht nur besonders geschützt, sondern wird zusätzlich durch das Bundesprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ finanziell gefördert. Damit können in den nächsten Jahren öffentliche Räume und Plätze nach historischem Vorbild wiederhergestellt werden.

Wir unterstützen die Bestrebungen, das Hansaviertel gemeinsam mit der Karl-Marx-Allee als

beispielhaften architektonischen und stadtplanerischen Entwurf zur UNESCO-Welterbestätte zu erklären und behutsam zu sanieren und zu ergänzen. Denn an besonderen Stellen soll die getrennte Geschichte unseres Bezirks und unserer Stadt weiterhin erlebbar und sichtbar bleiben.

Dennoch freuen wir uns darüber, dass in Kürze die letzte Grenze, die den Ostteil vom Westteil Berlins getrennt hat, verschwinden wird. Mit der Erweiterung des Mauerparks auf der Weddinger Seite um 7 Hektar haben wir 27 Jahre nach dem Mauerfall endlich die Möglichkeit, noch mehr grünen Aufenthaltsraum und grüne Lunge in der Stadt zu schaffen.

Die zum Teil massiven Neu- und Umbaumaßnahmen stellen in manchen Bereichen von Mitte eine große Herausforderung sowie Beeinträchtigung für die ansässigen Bewohner und Gewerbetreibenden dar. Die CDU Mitte wird sich auch künftig im Dialog mit den Initiativen von Gewerbetreibenden und Bürgern vor Ort, wie zum Beispiel im Nikolaiviertel und rund um die neue Mitte, für eine zukunftsfähige, nachhaltig positive Entwicklung der Quartiere einsetzen. Dabei sollen auch gemeinsam Lösungen erarbeitet werden, um die vorüber gehenden Beeinträchtigungen zu minimieren.

Zur besonderen Geschichte unseres Bezirks gehören nicht nur die bei allen Touristen bekannten und beliebten Orte wie das Brandenburger Tor oder der Pariser Platz. Wir begrüßen es ausdrücklich, dass die gute Stube Berlins nicht mehr von überdimensionalen Mickey Maus, Donald Duck und Darth Vader-Darstellern überlaufen ist. Noch wichtiger ist, dass Grenzpolizisten der DDR am Brandenburger Tor, wenn auch nur verkleidet, nunmehr der Vergangenheit angehören

Zur eigenen Geschichte gehört auch die historische Würdigung der heutigen Sichtweise auf seinerzeit in ehemals Deutschen Kolonien geschehenes Unrecht und die kritische Auseinandersetzung damit. Initiativen mit dem Ziel der Umbenennung von Straßen wie der Petersallee, Lüderitzstraße, des Nachtigalplatzes und der Mohrenstraße lehnen wir hingegen ab. Die CDU wird keiner Straßenumbenennung zustimmen, sondern setzt sich für eine angemessene Informationsvermittlung durch Hinweise im Straßenbild oder durch Veranstaltungen ein, die über die Hintergründe der unterschiedlichen Epochen afrikanischer und europäischer Geschichte verweisen.

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